Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Gleichstellungsstelle

Ich habe mein Praktikum bei einer Gleichstellungsstelle in einer Stadtverwaltung absolviert und durfte viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen und bei alltäglichen Tätigkeiten dabei sein. Hauptsächlich kümmert sich eine Gleichstellungsstelle um die Chancengleichheit und Gleichstellung zwischen den Geschlechtern. Dabei fallen viele Themenaspekte, wie beispielsweise Diskriminierung, Gewalt, (sexuelle) Belästigung, aber auch Frauen in Führungspositionen, Mädchen- und Jungenarbeit uvm. in das Spektrum hinein. Die Maßnahmen und Aktionen, die in diesen Themenfeldern erarbeitet werden, äußern sich in Workshops, Podiumsdiskussionen, Aktionstagen, aber auch Facharbeitskreisen, in denen mit etlichen Partner*innen und Vereinen kollaboriert werden.
Einer der Gründe, warum ich mich für das Praktikum bei einer Gleichstellungsstelle beworben habe, ist, dass ich Chancengleichheit und Gleichberechtigung für jede Person als selbstverständlich empfinde und gerne erfahren wollte, was die Politik in diesem Bereich für die Kommunen anstrebt. Außerdem empfand ich den Aspekt der externen Gleichstellungsarbeit (Öffentlichkeitsarbeit) äußerst spannend, um aus dem theoretischen Alltag der Uni auszubrechen und mich mit realen alltäglichen Problemlagen von Bürger*innen zu beschäftigen.
Während meines Praktikums durfte ich mehrere Facharbeitskreise zum Thema Gewalt an Frauen, Mädchenarbeit und generelle Kooperationsprojekte begleiten. Hauptsächlich bestanden meine Aufgaben aber aus Rechercheaufgaben zu bereits oben genannten Themenbereichen, aber auch der Erstellung eines Konzeptpapiers einer neuen Stelle, welche sich in Zukunft mit der Männer- und Jungenarbeit in Kombination mit der LSBTQI+ Arbeit beschäftigen soll. Außerdem wurde mir für die Zeit im Praktikum die Verantwortung über die Social-Media-Kanäle übertragen, auf denen ich regelmäßig informative, aber auch organisatorische Beiträge posten durfte.
Besonders haben mir im Praktikum bestimmte Seminare zur Geschlechterforschung, Mikrosoziologie, aber auch aus der politischen Soziologie geholfen, da ich an Ausschusssitzungen teilnehmen durfte und mir die Strukturen hinter den Formalien bekannt waren. Auch weil ich viel Recherchearbeit leisten musste, hat mich mein Studium gut und strukturiert auf diese Art von Aufgaben vorbereitet, da mir mein Wissen zum wissenschaftlichen und auch eigenständigen Arbeiten zu Gute kam.
Persönlich habe ich viele Erfahrungen aus diesem Praktikum mitgenommen, die ich auch im weiteren Verlauf meines Studienweges mitnehmen werde. Den gesamte Themenaspekt der Chancengleichheit und Gleichstellungsarbeit empfinde ich immer noch als höchst spannend, aber mir wurde die Bedeutsamkeit der Politik im Zusammenspiel mit der Öffentlichkeit(sarbeit) verstärkt klar, da sich selbst auf kommunaler Ebene nicht viel in den Köpfen der Menschen verändern wird, wenn die Politik sich nicht verstärkt den Problemlagen von bestimmten Gruppen zuwendet. Außerdem hat sich das Klischee der Stadtverwaltung leider für mich als wahr bestätigt. Mir persönlich war auch die Auseinandersetzung mit einzelnen Themen zu oberflächlich, woraus ich die Erkenntnis ziehe, dass mir eine fachlich tiefergehende und spezialisierte Ausrichtung im späteren Berufsleben besser gefallen würde. Daher werde ich die Ausrichtung meines Masterstudienganges überdenken und eventuell keinen allgemeinen Master anstreben, sondern einen thematisch ausgerichteten Studiengang wählen.

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