Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Marktforschung

Mein 3-monatiges Praktikum habe ich in der qualitativen Abteilung eines Marktforschungsinstituts in Hamburg absolviert. Während meines zweiten Semesters haben zwei Mitarbeiter eines Marktforschungsinstitut während der Vorlesung zu Methoden I: Grundlagen der empirischen Wirtschafts- und Sozialforschung ihre Arbeit in der qualitativen Marktforschung und verschiedene Beispielprojekte und ihre damit verbundenen Aufgaben und Tätigkeiten vorgestellt. Da ich über eine hohe Kommunikationskompetenz verfüge und meine persönlichen Stärken in der Analyse und Interpretation von Texten sowie dem Schreiben und Formulieren liegen, habe ich mich in dem Berufsprofil wiedererkannt. Zudem hat mich gereizt, dass der Beruf sehr dynamisch und abwechslungsreich ist und das Durchführen qualitativer Projekte aktiven Kontakt mit Menschen bedeutet. Da der Großteil der Marktforschung quantitativ ist war es nicht einfach, ein Praktikum in der rein qualitativen Marktforschung zu finden. Das Unternehmen, in dem ich als Praktikantin angefangen habe, hat eine eigene kleine Abteilung für qualitative Projekte.


Während meines Praktikums habe ich verschiedene Projekte in den Bereichen Finance, Healthcare und FMCG von der Angebotsabstimmung und –erstellung bis zur Analyse und der Präsentation begleitet. Zu meinen Aufgaben zählte die selbstständige Angebotserstellung inklusive der Einholung von Angeboten nationaler sowie internationaler Supplier. Des Weiteren habe ich selbstständig Feldmaterialien (u.a. Screener und Leitfäden) entwickelt und die entsprechende Abstimmung mit Kunden und Suppliern übernommen. Zudem konnte ich qualitative Interviews mit Consumer-Zielgruppen führen, Break-Out Gruppen während eines Workshops moderieren und musste mich um die Feldorganisation kümmern. Im Zuge der Reportingphase zählte die Analyse von qualitativen Daten, die Erstellung und Auswertung von Heat Maps und der Entwurf von Reportingagendas zu meinen Aufgaben. Außerdem konnte ich immer wieder Detailreports zu spezifischen Forschungsfragen erstellen und eine zentrale Rolle beim Schreiben der Berichte auf Basis der von mir durchgeführten Interviews einnehmen. Das während meines Studiums erworbene soziologische Wissen konnte ich in besonderem Maß in Form meines methodischen Wissens, vor allem bezogen auf Forschungsmethoden, und der analytischen Fähigkeiten anwenden, die bei der Auswertung der Interviews und Erstellung der Berichte von großer Wichtigkeit waren. Ebenfalls von Nutzen für die Analyse der qualitativen Daten waren zum Teil Kenntnisse aus dem Bereich der Organisationssoziologie und Soziologie der Sozialisation. Aber auch generelle, durch und während des Soziologiestudiums erlernte Kompetenzen wie Organisationsfähigkeit, strukturiertes und effizientes Arbeiten, das Auseinandersetzen mit und Sortieren von einer Vielzahl von Daten und die schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit waren für mein Praktikum besonders wichtig.
In meinem Unternehmen haben sehr viele Soziologen gearbeitet, sowohl im qualitativen als auch im quantitativen Bereich und in verschiedenen Branchen, es bieten sich in diesem Berufsfeld also viele Möglichkeiten für Soziologen. Aufgrund des starken Analyseaspekts kann ein Praktikum in der Markforschung ebenso eine gute Grundlage für weitere Tätigkeiten im wirtschaftlichen Sektor für Soziologen sein.


Persönlich bin ich sehr glücklich mit meinem Praktikum und könnte mir gut vorstellen, auch nach meinem Studium in diesem Berufsfeld zu arbeiten. Erkannt habe ich, dass ich meine im Studium erlernten Kenntnisse im Berufsleben gerne praktisch anwenden bzw. einfließen lassen würde und der wirtschaftliche Sektor bietet dafür gute Möglichkeiten. Meine bisher im Studium erlernten Inhalte bieten dafür eine gute Grundlage und durch die Wahl eines Masterstudiengangs möchte ich versuchen, mich hinsichtlich Wirtschafts-, Medien-, Kultur- und/oder Kommunikationssoziologie mit analytischem Schwerpunkt zu spezialisieren.

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