Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Journalismus: lokaler TV-Sender

Mein Berufspraktikum habe ich bei einem lokalen Studio eines öffentlich-rechtlichen Senders im journalistischen Bereich absolviert. Ich habe mich für diesen Bereich entschieden, weil ich die Erfahrungen und das Wissen meines Soziologie-Studiums praktisch anwenden und gesellschaftskritische Themen auch außerhalb des universitären Kontexts aufbereiten wollte. Soziolog:innen untersuchen die Aspekte der Gesellschaft und des sozialen Handelns und wie diese sich erklären lassen. So gesehen ist Journalismus nichts anderes.

Im Rahmen meines Praktikums habe ich vor allem Erfahrungen in den Bereichen Social-Media und Fernsehproduktion im Rahmen von vier unterschiedlichen Schichten gemacht. In der Redaktion geht es zum größten Teil um content creating, also um das Erstellen von relevanten Beiträgen für die Online-Community in direkter Zusammenarbeit mit Online-Redakteur:innen und Producer:innen. Dazu gehören beispielsweise die Erstellung von Storyboards für Videos, Video-Schnitt und Fotobearbeitung mit Adobe-Programmen, Facebook Stories, die Verwaltung von Zuschaueranfragen und das Untertiteln von Beiträgen, um Barrierefreiheit zu ermöglichen. Die Produktion befasst sich ausschließlich mit dem Fernsehauftritt der Organisation. Als Sendeassistenz unterstütze ich Senderedakteur:innen beim Ablauf der Sendung. Außerdem werden in der Produktion Bildhintersetzer für die Themen der Sendungen erstellt, der Teleprompter für die Moderator:innen bedient, Beitragszeiten angezeigt und Studiogäste betreut. Wird live aus einem anderen Ort gesendet, assistiere ich in der Kabelschicht außerdem dem Kamerateam. Auch hier geht es um das Einhalten von Zeiten, die Assistenz bei der Übertragung in die Regie mithilfe eines Übertragungsrucksacks und um die Beleuchtung des Sets.

Im Alltag eines Fernsehsenders kommt es oftmals zu Stress und Situationen, in denen schnell und eigenständig gehandelt werden muss. Durch das Studium bin ich in der Lage, schnell und exzerpierend relevante Informationen aus Quellen zu ziehen und diese angemessen zu verarbeiten, selbst wenn ich nicht mit der Thematik vertraut bin. Durch die Erfahrungen aus dem Soziologie-Studium konnte ich außerdem auch vor einem großen Kollegium meine Meinung darstellen, mich zu dieser positionieren, diese aber auch reflektieren.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass das Soziologie-Studium eine gute Vorbereitung für die Arbeit im Journalismus ist, da man in beiden Bereichen lernt, die Gesellschaft zu untersuchen und auch zu hinterfragen. Man arbeitet immer in einem Team voller starker Meinungen und es macht Spaß, aus einzelnen Ansichten ein gemeinsames Projekt zu machen. Im Journalismus ist kein Tag wie der andere und durch diese Vielfältigkeit verbunden mit der Freiheit, seine Meinung frei äußern und differenzieren zu dürfen, habe ich im Laufe der Zeit für mich entschieden, nach dem Studium im Journalismus zu arbeiten. Ein Praktikum kann dabei helfen, Erfahrungen zu sammeln und hat in meinem Fall sogar dafür gesorgt, dass bereits Türen für die Zukunft offen stehen.

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