Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Marktforschung III

Werbung! Manchmal sehr hilfreich für Entscheidungen, manchmal hübsch gestaltet, manchmal unfassbar nervig. Alles, was uns in der Werbung begegnet, wird zu bestimmtem Teil aufgenommen und verarbeitet. Wie sehr diese Stimulation uns unterbewusst beeinflusst und in welche Richtung Unternehmen und Marken versuchen uns zu lenken, interessierte mich am meisten.

Deshalb entschied ich mich mein Berufspraktikum in einer Marktforschung zu machen. Nach vielen Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen bekam ich dann endlich einen Platz in der Marktforschungsabteilung einer internationalen Werbeberatung. Für 3 Monate war dort mein Arbeitsplatz als Analyst von quantitativen Studien und qualitativen Interviews.

Der Kaufprozess ist in unserer neokapitalistischen Gesellschaft einer der wichtigsten, aber auch unreflektiertesten Vorgänge geworden. Wir kaufen so selbstverständlich, dass es uns kaum noch auffällt, warum wir wirklich zu bestimmten Produkten und Dienstleistungen greifen und warum wir manche aus Prinzip nicht kaufen. Was passiert beim Konsumenten mental und emotional, wenn er mit Werbung, Marken und Images konfrontiert wird? Ist unsere Kaufentscheidung freiwillig oder werden wir zum Konsum manipuliert? Genau um diesen Fragestellungen Antwort zu entlocken, wollte ich die Marktforschung benutzen, um nicht nur die Branche, die Zielgruppe des Konsumenten und den Kauf besser zu begreifen, sondern auch mich selbst, meine Entscheidungen und mein eigenes Verhalten stärker zu reflektieren und zu realisieren. Des Weiteren kann man sagen, dass die Informationsgewinnung und Wissensgenerierung meine Stärken formen, die gleichzeitig auch die Hauptprozesse der Marktforschung sind.

Während meines Praktikums war ich sehr viel mit (Vor-)Recherchen zu Studienthemen beschäftigt. Ich durfte zur Analyse von Datensätzen Zähl- und Auswertungsprogramme benutzen und mit Hilfe von Datenbanken Informationen sammeln und auswerten. Ich habe viel mit SPSS und Powerpoint gearbeitet, um Analysen durchzuführen und sie danach aufbereiten zu können. Dafür war es manchmal nötig, Fotos und Filme zu bearbeiten, die in Präsentationen eingesetzt wurden. Ich hatte auch Einblick in die Bereiche von Social Media Analytics und Ökonometrischem Modelling. Im Forschungsfeld aktiv dabei konnte ich bei Interviews Hilfestellung leisten und diese später auch analysieren und interpretieren.

Meine soziologischen Grundkenntnisse waren sehr hilfreich, um den Sinn von Marktforschung hintergründlich überhaupt richtig zu verstehen, also: Warum betreibt man diese? Mit welchen Methoden betreibt man diese richtig? Auch meine Vorkenntnisse von Datenbankrecherchen und Analyseprogrammen wie SPSS halfen mir sehr schnell in die Thematik hineinzufinden und adequate Datenanalysen durchzuführen. Es ist schön, dass der Bereich der Marktforschung sowohl Soziologie als auch Psychologie und Wirtschaft verbindet, weshalb man als Soziologe abwechslungsreiche Themen- und Aufgabengebiete bewältigen kann. Forschung bleibt stehts wichtig und wird auch noch weiterhin bestehen können.

Es war für mich überaus hilfreich, mein Praktikum in der Marktforschung absolvieren zu können. Es hat mir gezeigt, dass die Soziologie nicht nur in Bereichen von Verwaltung und Personalwesen brauchbar ist, sondern sie sehr kombinierbar mit Marketing und Marktforschung ist. Ich konnte viele meiner Skills erweitern und verfestigen und habe unheimlich viel dazulernen können. Ich plane weiterhin, die wirtschaftliche und psychologische Seite der Soziologie zu erforschen und erhoffe mir, dass ich meinen Master im Marketing antreten kann, um Soziologie im BA und Wirtschaftswissenschaft im MA für den späteren Beruf im Marketing und der Marktforschung effektiv kombinieren zu können.

Weitere Infos über #UniWuppertal: