Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Jugendamt, Stadtteilsozialarbeit

Mein Praktikum habe ich bei einem Jugendamt in der Stadtteilsozialarbeit geleistet. Interessiert war ich vor allem daran, wie der Stadtteil auf seine Besonderheiten und Problemfelder analysiert wird und Lösungsstrategien für letztere entwickelt werden. Nachdem mir der Stadtteil gezeigt worden ist und ich mir anhand verschiedener Berichte der Stadtteilsozialarbeit und der letzten Sozialraumstudien ein Bild vom Stadtteil gemacht habe, habe ich mich der Aufgabe gewidmet, die Sozialraumstudie für diesen (und drei andere Stadtteile) fortzuschreiben. Dazu habe ich bei verschiedenen Ämtern und Behörden Daten angefragt, diese anschließend in Excel ausgewertet und dann in Form einer Studie zusammengestellt. Mir wurde außerdem die Möglichkeit gegeben, meine Befunde auf der Stadtteilkonferenz und im Jugendhilfeausschuss zu präsentieren.

Bei der Auswertung der Daten handelte es sich jedoch fast ausschließlich um Kollektivdaten, sodass die im Zuge des Soziologiestudiums erlernten statistischen Maßzahlen kaum angewandt werden konnten. Es blieb bei einer Beschreibung der Population mit Prozentwerten. Lediglich bei der Interpretation der Daten konnte ich soziologisches Wissen zur Anwendung bringen.

Im Rahmen der Datensammlung habe ich auch einige Wochen bei der Jugendgerichtshilfe gearbeitet, um dort Statistiken über die Jugendkriminalität zu erstellen. Die Einsicht in die Akten von straffällig gewordenen Jugendlichen gab einen interessanten Überblick, was die Motive und Biografien einzelner Straffälliger und die quantitativen Ausprägungen der Deliktarten anbelangt. Bei der Erstellung hatte ich auch Gelegenheit, autodidaktisch meine Excel-Kenntnisse auszubauen.

Das Arbeitsklima sehr angenehm. Ich konnte selbständig meinen Aufgaben nachgehen und meine Fragen wurden immer freundlich und kompetent beantwortet.

Beim Jugendamt handelt es sich allerdings weniger um ein Arbeitsfeld für SoziologInnen als für SozialpädagogInnen. Da es in methodologischer Hinsicht wenig lehrreich ist, würde ich es nur denen empfehlen, die auch im pädagogischen Bereich tätig werden wollen – auch wenn es sich um eine Stelle in der Stadtteilsozialarbeit handelt.

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